Home > Publications > GLETSCHERTOUR des AV Tittmoning auf die Weißseespitze
Das unsichere Wetter in diesem Sommer machte es spannend als acht Tittmoninger  AV ler
mitte August die Weißseespitze bestiegen. Auf der Fahrt ins Kaunertal  wurde der Himmel
immer dunkler und als vom Parkplatz oberhalb des Gepatsch Stausee gestartet wurde fing es
auch pünktlich an zu regnen. Der Aufstieg zur Rauhekopfhütte ist bei schönem Wetter schon
Erlebnisreich aber bei Regen und schlechter Sicht noch ein bisserl wilder. Nach ca. eineinhalb
Stunden Aufstieg über einen Steig musste eine Gletscherzunge überwunden werden. Mit
Steigeisen zuerst auf dem Gletscherstrom mit seinen deutlich sichtbaren Spalten aufwärts bis
zu einem großen beeindruckenden Gletscherbruch. Vor diesem seitlich querend wieder auf
Felsgelände und von dort steil aufwärts zur Rauhekopfhütte die nach ca. drei Stunden erreicht
wurde. Wie eine Insel im Meer umschließt der Gepatschferner den kleinen Rauhen Kopf  an dessen
Flanke das AV Haus hoch über dem Kaunertal steht. Die Rauhekopfhütte ist noch eine gemütliche
kleine Bergsteiger Unterkunft , bewirtschaftet von Ehrenamtlichen der Sektion Frankfurt die sich
alle zwei Wochen als Hüttenwirt betätigen können. Die Dusche steht im Freien und das auf 2731 m
höhe, es gibt 21 Schlafplätze in zwei Lagern ,der kleine Gastraum mit zwei Tischen und einem Ofen
Urgemütlich ,ohne elektrischem Licht nur mit Kerzen beleuchtet. Die Zwei   “ Hüttenwirtinen “ mit
ihren vier Kindern bewirteten uns sehr gut. Somit war ein gemütlicher Hüttenabend gesichert.
Unsere nassen Sachen konnten wir alle in der Stube am Herd  trocknen . In der Nacht klarte es auf
und am Morgen empfing uns strahlender Sonnenschein. Wir starteten sehr früh da es die Tage und
Wochen vorher in dieser Höhe sehr viel geschneit hatte , wir hofften das der Schnee in der früh noch
gefroren war . Nach eine kurzen Aufstieg in Richtung großer Rauher Kopf erreichten wir den Gletscher,
es wurde angeseilt und in zwei Gruppen ging es in Richtung Gipfel. Am Anfang noch auf gefrorenem
Schnee gut vorankommend wurde es immer schwerer da wir immer öfter teilweise bis Kniehöhe
einbrachen . Zuerst noch relativ flach , dann wurde der Gletscher steiler , wir erreichten einen kleinen
Felsgrat auf den wir wegen dem tiefen Schnee auswichen . Kleine leichte Klettereinheiten waren eine
schöne Abwechslung , nun ging es wieder über den Gletscher in einem kurzen steilen Aufschwung zum
Gipfel , der vor Jahrzehnten noch vom “ewigen Eis” bedeckt war. Die Weißseespitze 3510m hoch ist ein
Aussichtspunkt erster Klasse, große Nachbarn zB. die Weißkugel, Hintereisspitze sogar die Wildspitze
ist zu sehen. Das traumhafte Wetter  und der Ausblick über die Ötztaler Gipfel entschädigte für den
über fünf Kilometer langen schweren Anstieg. Beim Abstieg wurde noch einmal die Hütte besucht ,
bei Kaffee und Kuchen verabschiedeten wir uns von unseren lieben Gastgebern . Über die Schneefreie
Gletscherzunge bis zum Parkplatz waren dann die 1600 hm Abstieg und eine gesamt Tagesgehzeit von
elf Stunden geschafft. Den Gepatsch Stausee hinter uns lassend kehrten wir beim Kirchenwirt in Feichten
im Kaunertal noch einmal gemütlich ein ,bevor die lange Heimfahrt begann.
 Sigi Reuner