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Tittmoninger Skibergsteiger unterwegs in den Sarntaler Alpen

Mit einer Rekordteilnehmerzahl startete die Skitourengruppe der DAV-Sektion Tittmoning zu den „gemütlichen Skitouren“, die jedes Jahr an „Heilig-Drei-König“ stattfinden. Das Ziel der 43 Skitourengeher(-innen) war Durnholz im Südtiroler Sarntal, das sich beim Eintreffen der Tittmoninger Skibergsteiger hochwinterlich präsentierte. Bemerkenswert ist dabei, dass genau dort, in den Sarntaler Alpen, die lange Tradition der „gemütlichen Skitouren“ begonnen hatte. Im Jahre 1993 durchquerte eine 20-köpfige Skitourengruppe die Sarntaler Alpen und übernachtete auf dem „Bergbauernhof Bachmann“ im Durnholzer Tal. Nachdem der 1. Vorsitzende der Sektion, Kurt Stemmer, die zahlreichen Teilnehmer begrüßt und die neu erlassenen Richtlinien zum Thema Verhalten auf Skitouren erläuterte hatte, gings auch schon los auf die erste Skitour. Bei stürmischem Wind und Schneetreiben hatten die Tourenleiter die 2.234 m hohe Pfattenspitze als Eingehziel ausgewählt. Die widrigen Wetterverhältnisse und der grundlose Schnee im dichten Latschengürtel bewegten einen Großteil der Gruppe dazu, umzukehren und die Pulverschneeabfahrten über die tiefverschneiten Wiesenhänge zu genießen, während sich eine sechsköpfige Gruppe zum Gipfel durchkämpfte. In der neuen, sehr ansprechend gestalteten Sauna des gemütlichen Jägerhofes in Durnholz konnten so manche, „tiefgefrorene Körperteile wieder erwärmt und dadurch zum Leben erweckt werden..

Bilder Pfattenspitze

Wie leergefegt präsentierte sich der Himmel dann am folgenden Tag über den Sarntaler Alpen, was die Tittmoninger Gruppe dazu bewegte, größere Tourenziele in Angriff zu nehmen. Die beiden gemütlicheren Gruppen erstiegen den mit 2.742 m höchsten Gipfel der Sarntaler Alpen, die Jakobspitze und bewältigten dabei 1.300 Höhenmeter. Nachdem der stürmische Wind der Vortage in den Hochlagen den meisten Schnee einfach weggeblasen hatte, musste der Gipfelanstieg über den Südwestgrat zu Fuß bewältigt werden. Bei der Abfahrt erwies sich der Latschengürtel aufgrund der fehlenden Altschneegrundlage als nur schwer überwindbares Hindernis. Etwas mehr Glück hatte die „sportliche Gruppe“, die nach langem aber landschaftlich reizvollen Anstieg durch das Großalmtal das 2.590 m hohe Schrotthorn per Ski erreichen und bei verhältnismäßig guten Schneeverhältnissen wieder ins Tal wedeln konnte. Auch die 2.620 m hohe Pfannspitze, die anschließend von einem kleinen Teil der Gruppe bestiegen wurde, erwies sich als äußerst lohnendes Skitourenziel mit einer genussvollen Pulverschneeabfahrt. Letztendlich standen nach den beiden Gipfel 1.750 Höhenmeter zu Buche, die bei tiefem Neuschnee gespurt werden mussten, nachdem fast auf der ganzen Tour keine anderen Skitourengeher unterwegs waren.

Bilder Jakobspitze

Bilder Schrotthorn_Pfannspitze

Bis lang in die Nacht hinein erzählten sich die Skibergsteiger in geselliger Runde so manches Skitourenabenteuer. Dass das Ziel des nächsten Tages wegen des wieder schlechteren Wetters etwas kürzer gewählt wurde, kam so manchem Teilnehmer entgegen. Das Durnholzer Jöchl erwies sich nach einem ca. 2-stündigen 750-Höhenmeter-Anstieg mit einer fast durchgehenden Pulverschneeabfahrt als kurze aber sehr lohnende Skitour.

Bilder Durnholzer_Joechl

Trotz der nicht ganz optimalen Schnee- und Wetterverhältnisse herrschte während der „gemütlichen Skitouren“ eine tolle Stimmung und die Teilnehmer hatten viel Spaß und Freude bei den Touren. Die Organisatoren machten sich bereits Gedanken über geeignete Skitourenziele fürs nächste Jahr, wobei es nicht einfach wird, bei den vielen Teilnehmern ein ausreichend großes Quartier zu finden.

Bericht: Franz Röckenwagner

Fotos: Karin Geierstanger, Alois Herzig, Franz Röckenwagner