Eigentlich war in diesem Zeitraum ein langes Skitourenwochenende im Friaul geplant. Da uns Berichte zweier befreundeter Sektionen über die traurige Schneelage vor Ort davon Abstand nehmen ließen, musste kurzfristig ein neues Ziel her. Die Schwierigkeit hierbei war nicht nur Schnee zu finden, sondern auch ein Quartier, das relativ kurzfristig bis zu 20 Teilnehmer aufnehmen würde.
Hier wurden wir im idyllischen Passeier Tal fündig. Das Gebiet mit seinen zahlreichen Tourenmöglichkeiten kannten wir bereits von Frühjahrsskitouren vor ein paar Jahren und die Unterkunft, das Hotel Rabenstein https://www.rabenstein.it sollte sich als Volltreffer erweisen. Hier wurden wir von den beiden Schwestern Edith und Burgi Gufler bestens aufgenommen und verpflegt.
Schnee gab es auch reichlich, eher ein bisschen viel und es sollte noch mehr kommen. Der angespannte Lawinenlagebericht verlangte eine umsichtige Tourenauswahl, bei der uns Ediths Ehemann, Gothard, der gleichzeitig auch Bürgermeister der Gemeinde Moos in Passeier, Unternehmer und Bergwachtler ist, eine große Hilfe war.
Glücklicherweise stellte sich die tatsächliche Lawinensituation auf Tour etwas entspannter heraus als angekündigt, so dass wir mit Hilfe Peters großer Bergerfahrung unseren Spielraum etwas erweitern konnten und so doch noch ein paar ansprechende Skitouren zustande kamen.
Da am Anreisetag die Wetteraussichten nördlich des Alpenhauptkamms deutlich besser waren als südlich davon, bogen wir kurzerhand vom Inntal ins Zillertal ab, und gingen von Hochfügen aus bei traumhaftem Bergwetter den Kraxentrager (1.000HM). Anschließend setzen wir die Anreise ins Passeier Tal fort, auf der wir bei der Fahrt über den Jaufenpass seit langem mal wieder durch richtige Schneemauern fuhren.
Am nächsten Morgen brachen wir nach dem reichhaltigen Frühstück vom Parkplatz Schneebergbrücke Richtung Gander Berg auf. Wegen schlechter werdender Sicht und aufsteilendem Gelände machten wir nach 800HM Schluss und genossen die pulvrige Abfahrt.
Am Sonntagmorgen wollte mein Zimmerkamerad Wasti zunächst gar nicht aufstehen, weil wegen Nebel und Schnee nicht mal der Kirchturm 200m entfernt zu sehen war. Nachdem er dies doch tat, fuhren wir zum Parkplatz Kratzegg und gingen über die Gampenalm zum Platter Berg. Der zusätzliche Neuschnee staubte wieder ordentlich auf bei der Abfahrt.
Für den nächsten Tag war endlich wieder Sonnenschein gemeldet. Hier hatte Irmi die tolle Idee einen Ausflug nach Meran zu machen und eine Tour im dortigen Skigebiet Meran 2000 zu gehen. Die Anfahrt zwischen den mit Palmen bewachsenen Vorgärten ins Skigebiet war etwas surreal. Zunächst führte die Tour relativ flach auf gewalztem Schnee neben der Piste entlang, was befürchten ließ, dass dies nicht unbedingt ein aufregender Skitourentag werden würde, doch als die Tour dann Richtung Kühleiten Hütte ins steile freie Gelände abzweigte, wurde es richtig gut. Als Bonus hängten wir den kleinen Ifinger dran mit gut 2.500m von dem uns eine super Abfahrt über freie Hänge ins Skigebiet zu brachte. Gut ausgesucht Irmi!
Am Abreisetag gingen wir auf Lisas Wunsch von Vanns an der Jaufenpass Straße durch das Sailertal Richtung Alpenspitze. Da das Gelände weiter aufsteilte, entschieden wir uns nach 750HM Schluss zu machen, zumal wir ja auch nach Hause fahren mussten. Wieder eine schöne Abfahrt und eine Einkehr zum Kaffee in Sterzing ließen dieses Wochenende ausklingen.
Bericht: Erik Herold Fotos: Peter Schauer und Wasti Stoib