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Gletscherausbildung Winter der Sektion Tittmoning

4 wissbegierige Sektionsmitglieder starteten bei durchwachsenen Wetterbericht am Mi. den 20.03 zu einen 4-Tageskurs “Skitour mit Gletscher“.

Als Stützpunkt diente die bestens geführte Franz Senn Hütte im Stubaital. Bereits im Anmarsch wurde mit der Ausbildung begonnen. Thema war der aktuelle Lawinenlagebericht. Nach Bezug der Lager gings noch 500Hm rauf bis zum Anfang des Alpeiner Ferner. Dort oben wurden die Themen, richtige Anseiltechnik am Gletscher, Entstehung von Gletscherspalten und der Gletscherstand “Vergleich Karte und aktueller Stand Gletscher“ durchgenommen.

Am zweiten Tag wurde vormittags auf Wunsch der Teilnehmer und der schlechten Sicht die “Snowcard als Entscheidungswerkzeug“ erläutert. Als sich das Wetter besserte kam die “Lose Rolle“ als Mittel zur Spaltenbergung ins Spiel. Nach einer Trockeneinheit im Unterrichtsraum gings raus ins Freie um das theoretische Wissen der Losen Rolle in die Praxis umzusetzen. Abends stand noch die Tourenplanung für den nächsten Tag an.

Der dritte Tag begann wolkenlos. Unser Ziel war das 3288m hohe “ Wilde Hinterbergl“. Der Aufstieg sollte über den spaltenreichen Berglasferner führen und die Abfahrt über die Turmscharte und den “Verborgen Berg Ferner“. Ab ca. 2900m Seehöhe wurde auf Grund der Gletscherbeschaffenheit angeseilt. Vorbei an tief blauem ewigen Eis wurde nach 4,5 Std. der Gipfel des Wilden Hinterbergl erreicht. Belohnt wurden wir durch eine grandiose 360Grad Rundumsicht. Nach einer kurzen Gipfelrast führte uns eine kurze Pulverschneeabfahrt zur Turmscharte. Nach kurzer Wartezeit wegen Gegenverkehr an diesem Nadelöhr und “30m Ablassen am Seil“ stand eine weitere Rast an. Die anschließende Abfahrt über den spaltenarmen “Verborgen–Berg-Ferner“ war im unverspurtem Pulverschnee ein Genuss. Wieder an der Hütte angekommen stand noch das Gehen mit Steigeisen,Einsatz des Eispickel und Eisschrauben setzen an. Bester Übungsplatz für diese Themen ist ein künstlich angelegter 10m hoher Eisturm gleich hinter der Hütte.

Am letzten Tag stand das Abfahren am Seil, Wiederholung der Losen Rolle so wie der Bau eines “T-Anker“ an und auch Führungstechnik auf der Tagesordnung. Eine kleine Tour mit ca. 500HM Richtung “Innere Sommerwand“ geleitet durch einen Teilnehmer machte den Anfang. Bei der Abfahrt wurde angeseilt und die ganze Gruppe machte die Erfahrung, dass das Abfahren am Seil sehr zeitaufwändig ist. Anschließend wurde in der Nähe der Hütte noch fleissig “Fixpunkte im Winter“ gegraben. Die Lose Rolle war der Abschluss 4 erlebnisreicher Tage im Stubai.

Bericht: Hans Gschirr