Home > Aus der Sektion Tittmoning > Umbau der Gleiwitzer Hütte unfallfrei verlaufen

Der zehnwöchige Umbau der Gleiwitzer Hütte im Großglocknergebiet wurde zur großen Erleichterung aller Verantwortlichen erfolgreich und unfallfrei abgeschlossen. Am 18. Juli konnte die Hochgebirgshütte planmäßig ihren Betrieb für dieses Jahr aufnehmen. Gleich am Tag darauf wurde der neu geschaffene Anbau im Rahmen der traditionellen Bergmesse durch Pfarrer Michael Wehrsdorf eingeweiht.

Die Hütte auf 2.176 m Seehöhe wurde um ca. die Hälfte des bisherigen, nahezu quadratischen Baukörpers erweitert und weist nun eine Grundfläche von 10,7 auf 15,6 m (ohne Erkeranbau) auf. Die neuen Kellerräume machen ca. 3 x 9 Meter aus. Insgesamt wurden ca. 200 qm Nutzfläche auf vier Ebenen neu geschaffen und dafür der alte Sanitäranbau und der bisherige Keller abgetragen. Das charakteristische Krüppelwalmdach wurde in der Erweiterung beibehalten, so dass die Außenansicht kaum vom gewohnten Bild abweicht. Die Außenverkleidung besteht aus sägerauhem Lärchenholz, wie es für ein Gebäude im Nationalpark gefordert wird.

Die Traditionshütte hat nun eine abgeschlossene Pächterwohnung mit eigenem Sanitärbereich, ein Personalzimmer und einen eigenen Personal-Sanitärbereich, einen separaten Putzmittel- und Abstellraum, einen gut zugängigen Getränkekeller, einen Personalaufenthaltsbereich in Küchennähe, eine, den Vorschriften entsprechende Gastronomieküche, einen Schuh- und Trockenraum, ausreichend Toiletten für Tagesgäste und moderne Toiletten, Duschen und Waschräume für die Übernachtungsgäste. Auch der technische Bereich wurde aufgewertet: nun gibt es einen zeitgemäßen Technikraum für Elektroverteilung, Warmwasseraufbereitung etc., und zum eventuell späteren Einbau einer Photovoltaikanlage wurden Installationsvorbereitungen getroffen. Darüber hinaus wurde ein Batterielagerraum für den Fall des Einbaus einer weiteren ökologischen Energiequelle vorgesehen.

„Wir haben in der exponierten Hüttenlage sehr schwierige Verhältnisse. Alles muss per Helikopter zur Hütte geflogen werden“, erklärt Kurt Stemmer der mit der sektionsinternen Begleitung der Umbaumaßnahme beauftragt wurde. So waren ein paar Hundert Flüge notwendig um Material und Arbeiter zur und von der

Hochgebirgsbaustelle zu transportieren. Ein Bagger und ein Sanitär-Baucontainer waren die kompaktesten Lasten, für die ein besonders leistungsstarker Hubschrauber herhalten musste.

Um die 2.000 Stunden erbrachten engagierte DAV-Mitglieder aus den Sektionen Tittmoning, Burghausen und Gangkofen ehrenamtlich. „Ohne die fleißigen freiwilligen Helferinnen und Helfer hätten wir das Projekt nicht machen können. Es war von Anfang an klar, dass eine Baumaßnahme in dieser Größenordnung nur gemeinsam geht, wenn alle an einem Strang ziehen“ führt Stemmer aus. Besonders viel Arbeit hatte der Hüttenwart, Fred Haringer, der neben der Helferkoordination mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem Wissen über alles, was die Hütte betrifft, immer zur Stelle war, wenn es kleine und manchmal große Probleme gegeben hat. Auch die Wirtsleute hatten alle Hände voll zu tun, da die Arbeiter auf der Hütte voll versorgt wurden und nebenbei konnte nicht genug sauber gemacht werden, wie leicht vorstellbar ist. Eine provisorische Küche diente einige Wochen zur Verpflegung von täglich bis zu einem Dutzend hungriger Arbeiter und Helfer, die oft bis spät in die Nacht, teilweise unter Flutlichteinsatz, gearbeitet hatten.

Im Innenbereich wurde hauptsächlich mit Holz, in verschiedenen Ausführungen, gearbeitet. Ziel war es die Gemütlichkeit der Traditionshütte zu erhalten und die bisherige westliche Außenwand, soweit möglich, als Innenansicht im Anbau zu belassen. Auch auf ökologische Aspekte wurde geachtet: Wasserhähne, die nur auf Bewegungsimpuls funktionieren, zeitbegrenzte Duschvorrichtungen und Bewegungsmelder gesteuertes Licht in LED-Technik.

Zum großen Glück war in der Bauzeit lediglich ein kurzer Schlechtwettereinbruch zu verzeichnen. Wäre eine lange Periode Schlechtwetter gewesen, hätten die Termine nicht eingehalten werden können, so sind nun der Vorsitzende, Sebastian Stoib, und alle Verantwortlichen froh, dass bis auf einige Nachbesserungen und die Gestaltung des Außenbereichs, die Hütte, die im Jahr lediglich vier Monate offen ist, plangetreu ihren Betrieb wieder aufnehmen konnte.

Bildberichte über den Verlauf der Arbeiten:

Umbau Gleiwitzer Hütte 11.5. – 21.6.2015

Umbau Gleiwitzer Hütte 22.6. – 24.7.2015

Bildunterschriften:

Gleiwitzer Hütte 1929: Die 1900 erbaute Gleiwitzer Hütte

Gleiwitzer Hütte 2011: Die Gleiwitzer Hütte, wie man sie kannte: links die abseits stehende Winterhütte – am Haus links der alte Sanitäranbau.

1648 und 4837: Der neue Anbau mit sägerauher Lärchenholz Verkleidung – links hinten die Winterhütte

0098: Trifft auf Zustimmung: der neue Sanitäranbau der Gleiwitzer Hütte

4856: Frisch und hell sind nicht nur die neuen Waschräume der erweiterten Gleiwitzer Hütte

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