Home > Publications > In 3 Tagen mit dem MTB ums Fichtelgebirge

„Im Nordosten Bayerns bauen sich zur tschechischen Grenze hin die Waldgipfel des Fichtelgebirges auf. Ein Eldorado mit vielen Trails und bizarren Granitfelsen.“

Die 164 Kilometer Runde bündelt die besten Naturtrails der Region inkl. Bikepark am Ochsenkopf und bietet viel verzauberte und verzaubernde Natur mit senkrecht abfallenden Felstürmen und Blockmeeren.

Die 11 Teilnehmer unserer Sektion starten am 10. Mai in Marktredwitz auf die erste Etappe mit 52km und 1450hm. Es geht zunächst über den Burgsteinfelsen zum Felsenlabyrinth Luisenburg und über den Gipfel der Kösseine zum Fichtelsee. Die gut fahrbaren S1-Trails rund um die Kösseine sind überregional bekannt und machen Lust auf mehr.

Wir übernachten im Hotel Schönblick in Fichtelberg. Der bemühte Kellner kann leider nicht über einige Schwächen des recht ansehnlichen Hotels hinwegtäuschen. Das Abendessen hat Kantinencharakter und das Frühstück zieht sich, da wir hungrigen Gäste stets auf Nachschub warten müssen.

Doch das Wetter passt und die folgenden Trails über Fleckl zum Highlight Ochsenkopf entschädigen für alles. Auf der Abfahrt nehmen wir noch Teile des Bikeparks mit und enden am bekannten Bullhead House. Dort gibt es einen Bike-Testcenter und geniale Burger – für uns aber noch zu früh und wir fahren noch weiter über den höchsten Gipfel der Region.

Der Schneeberg bietet eine herrliche Weitsicht aber auch ein hässliches Relikt aus der Zeit des kalten Kriegs, den Fernmeldeturm der Bundeswehr. Nach anspruchsvoller und teils verblockter Abfahrt sind dann „Blaue Zipfel“ – eine fränkische Spezialität aus im Sud erwärmten Bratwürsten, – geräucherte Forelle und Kuchen unser Mittagessen direkt am Seeufer des Weißenstädter Sees.

Es folgt der Große Waldstein und Luisentisch und dann geht’s weiter bis nach Kirchenlamitz. 54km und 1450hm sind geschafft und wir übernachten in schönen Holzfässern auf dem Campingplatz bei extrem netten und bemühten Gastgebern.

Am Abend gibt es als Vorspeise Gegrilltes zum Preis von „wie viel es dir wert ist“ und anschließend dann „volltanken“ (Essen!) beim Italiener vor Ort.

Das Frühstück ist diesmal hervorragend und ohne große Wartezeiten. So können wir gestärkt den schon vom Campingplatz aus „furchterregend“ aufragenden großen Kornberg bezwingen. Der hat ebenfalls am Gipfel einen vom Volksmund als „Spargel“ bezeichneten Fernmeldeturm. Kornberg und Schneeberg gehören zu einer ganzen Reihe solcher Überwachungsanlagen an der ehemaligen NATO-Ostgrenze.

Es folgt ein Ausradeln an der wunderschönen und idyllischen Eger entlang und schließlich, etwas abgekürzt auf wenig befahrenen Nebenstraßen und Radwegen, die Rückkehr nach Marktredwitz.

44km und 730hm sind die Daten des Finales. In Summe haben wir also 14 km der Strecke eingekürzt – anstrengend war es dennoch.

Unsere Leistung wollen wir im nächsten verfügbaren Gasthaus feiern. Dank Kommunion und Muttertag sind aber wieder alle Bedienungen überfordert vom Ansturm und wir ziehen nach einem Getränk und Eigenberechnung der Zeche hungrig weiter.

An Eindrücken nehmen wir v.a. viele schöne Trails, unberührte Natur und futuristische Granitfelsen mit. Nur minimal getrübt von touristischen Schwächen der Region, die andererseits zu wenig Gegenverkehr und sehr entspannten „Verkehrsteilnehmern“ auf den Trails beitragen.

Axel Dennewill