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Datum: 8.-17. September 2023

Ort: Val Maira

Teilnehmer: 14 motivierte und ambitionierte Bergbeißer mit MTB

Am Freitag früh ab 7h brechen unsere Fahrgemeinschaften Richtung Westalpen auf; es liegen etwas mehr als 800km Fahrstrecke vor uns, Route: Brenner – Brescia – Piacenza – Asti- Cueno. Die Anreise verläuft störungsfrei bei bestem Wetter- für viele von uns eine bekannte Route (März 2023: Skitour Val Maira).

Die letzten ca. 50 km ab Cueno zeigen uns deutlich, dass das Val Maira noch immer ein weitgehend verlassenes Tal ist, die Abwanderung der Bevölkerung führte dazu, dass viele Dorfstrukturen verfallen sind, es ist einsam, nur wenige Alimentari und Bars. Der Tourismus wird in den nächsten Jahren sicherlich viel Veränderung bringen. Für uns heißt es vorerst: rein ins Abenteuer, wir sind heiß auf Höhenmeter und Trails!

Das Valle Maira ist Teil der Region Piemont und gehört zur Provinz Cuneo; es ist benannt nach dem gleichnamigen Fluss im Talboden, der Richtung Osten in den Po fließt. In den zehn Gemeinden des Valle Maira leben knapp 1.000 Menschen auf 450 Quadratkilometern. Es gehört zu den okzitanischen Tälern, die sich durch eine eigene Sprache, Architektur, Küche und Musik hervorheben. Es liegt in den Cottischen Alpen, eine Gebirgsgruppe der Westalpen im Grenzgebiet zwischen Italien und Frankreich.

Wir kommen rechtzeitig vor dem Abendessen in unserer Unterkunft an, dem Ceaglio an; ein „Hotel-Dorf“: es gibt eine winzige Piazza mit Brunnen, drumherum die kleinen Steinhäuser mit den Zimmern; die Fensterläden und Hauswände sind mit alten Gerätschaften, Küchenutensilien und Blumen geschmückt.

Die Zimmereinteilung verläuft reibungslos; ab jetzt heißt es: Trails & Genuss! Wir werden jeden Abend mit einem 5 -Gänge-Menü verwöhnt, bei dem jeder auf seine Kosten kommt; daran könnte man sich glatt gewöhnen. Die Gastgeberin Fulvia u ihre Familie und Team kümmern sich wieder hervorragend um uns, immer freundlich, geduldig und fix- sie sind uns schon ans Herz gewachsen.

Ab Tag 1 laufen die Radln, bringen Höhenmeter, Pässe, Trails und ein paar Gipfel; das Moretti schmeckt, Sonne scheint und Stimmung und Laune bestens. Die Morgen-Gymnastik-Gruppe und die Abend-Sauna-Gruppe machen das Programm perfekt.

Insgesamt haben wir eine tolle Bilanz: 8 Tage; insgesamt 10,000 hm (bzw. 13,000hm), schönstes Wetter (nur ein Tag etwas durchwachsen; sowie letzter Tag, dient als Riúhetag); kaum Pannen; tolle Begegnungen unterwegs (Erik trifft alte Bekannte wieder, die er zuletzt in den Abruzzen getroffen hat; andere Sektions-Guides und lange Geschickten im Kaminzimmer; usw.); und das wichtigste: alle sind wieder gesund u unversehrt und munter und voller toller Erinnerungen zu Hause angekommen.

Ein besonderes Dankeschön geht an Erik, für die Planung, Gruppe zusammenbringen usw. an Wasti, der die Trails vorher geplant, nummeriert und verteilt hatte; und an die Guides der 2 Gruppen: Peter und Erik. Es ist wirklich großartig, gemeinsam mit 14 Bergbeißern, mit viel guter Laune, gegenseitiger Rücksicht, und gemeinsamen Ambitionen eine so abwechslungs- und eindrucksreiche Zeit zu verbringen. Wir freuen uns auf das nächste BB-Abenteuer!!

Tag 1: Umrundung Rocco de Meja ((45km, 1450hm)

Die Runde ist ein landschaftliches Highlight. Die Hochebene Altopiano della Gardetta südlich der Rocca la Meja ist eine andere Welt, teilweise fühlt man sich auf den Mond versetzt.

Teilweise ist es die Strecke der Vuelta 2007. Am Colle Fauniera das Denkmal für Marco Pantani. Daneben circa 15 m höher steht auf der Cima Fauniera, mit 2505 m der höchste Punkt, ein Gipfelkreuz. Nun weiter zum Colle Valcavera; auf teils grobem Schotter zum Abzweig Rif. Gardetta auf 2187.

Tag 2: Elva- Stroppo-Prazzo-Punta Meleze (Gruppe 1: 48km, 2080hm; Gruppe 2: 35km, 1390hm)

Abfahrt bei unserer Pension durch das Marmoratal, über die gesperrte Auffahrt durch das Elvatal; es ist eine Strasse, die vermutlich wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist. Dennoch fahren nicht nur wir, sondern auch Motorrad- und Autofahrer. Es gibt einige Tunnels werden durchfahren, eine beeindruckende Schlucht mit überhängenden Felsen. Es geht bis nach Elva. Weiter bis zur Cappella San Giovanni. Hier beginnt ein Trail, der auf gleicher Höhe 1,5 km zur normalen Straßenauffahrt führt. Weitere Trails kürzen die Straße ab, gemeinsam erreichten wir über das sehenswerte San Martino die Ortschaft Stroppo im Maira-Tal. Nun auf der Autostraße zurück zum Abzweig Porte Marmora.

Tag 3: Marmora- Moretto-Colle di Bellino-Buc Faraut (Gruppe 1: 54km, 2380hm; Gruppe 2: 40km, 1700hm)

Bis nach Acceglio, dem letzten Ort des Valle Maira. Bis zum La Coletta auf 2850m, das ist der Übergang ins nächste Tal, keine 3 km von der französischen Grenze entfernt.

Knapp daneben liegt versteckt das Bivacco Carmagnola Wilderness (dort gibt es sogar Getränke); zu Fuß ist in wenigen Minuten der kreuzgekrönte Gipfel des Buc Farau, 2912 m erklommen, der höchste Punkt unserer MTB-Reise.

Abfahrt auf gleichem Weg Einkehr in der Bar Parigi in Acceglio, bevor es auf der Teerstraße zur Unterkunft zurückging.

Tag 4: Marmora-Canosio- Gardetta-Pass- Rif Viviere (Gruppe 1: 40km, 1900hm; Gruppe 2: 40km, 1550hm)

Von Unterkunft vorbei an Canosio ins Valle Preit. Die Teerstraße endet beim Colle Dell Preit auf 2080 m. Über Rif. Gardetta über den Passo Della Gardetta, der höchste Punkt der Runde erreicht.

Runter dann über anspruchsvolle Trails, zur Einkehr im Rifugio Di Viviere. Der Weiterweg bis Maddalena ; von Ponte Marmora nach Marmora b

Gruppe 2 zurück über Colletto Canosio.

Tag 5: Marmora- Col Intersile- Trails nach Canosio (Gruppe 1: 30km, 1500hm; Gruppe 12: 25km, 1200hm)

Umrundung des Talschlusses und als höchster Punkt der Passübergang, Colle Intersile Süd, 2077 m

Tag 6: Gruppe 2- Runde der vergessenen Dörfer“ (Gruppe 1: 43km, 1560hm; Gruppe 2: 38km, 1100hm)

Gruppe 2 fährt die Runde der verlassenen Dörfer- insgesamt gibt es im Vallle Maira mehr verlassene als bewohnte Dörfer.

Mit den Autos zum Start nach San Damiano Macra, und kamen dort auch wieder an. Wir sind viel durch Wälder gefahren; haben stets auf Bärenspuren geachtet (das Schilder auf die Gefahr hinwiesen, mit Bären konfrontiert zu werden)

Tag 7: Strada dei Cannoni (Gruppe 1: 59km, 1550hm; Gruppe 2: 45km, 1400hm)

Den Abschluss unserer Tourenwoche bildet eine Fahrt über den Kamm, der das Valle Maira nach Norden hin begrenzt: die Straße der Kanonen, Strada Dei Cannoni; Schotterfans kommen hier auf ihre Kosten, oder an ihre Grenzen. Im Idealfall nimmt man sie mit einer großen Portion Mut und Humor – jedenfalls wurden wir alle kräftig durchgeschüttelt. Die Strasse ist eigentlich gesperrt, doch uns kam sogar eine Gruppe mit schweren Gelände-Pkws entgegen.

Die Runde ging wieder über die Strada Del Vallone Di Elva; von Elva links auf eine schmälere Teerstraße, die über den Colle di Samperyre ins nächste Tal führt. An diesem Coll beginnt die Strada die Cannoni, kurze Zeit später ist der höchste Punkt erreicht. Zurück dann bis San Damiano Macra, wo unsere Autos stehen.

Tag 8: Ruhetag (wetterbedingt)

Manche gehen zum Sightseeing und Pizzaessen nach Cueno, manche zur Wanderung mit Tea Time im Bivacco Borelli.

Tag 9: Rückfahrt

Die Rückfahrt am Sonntag verlief weitgehend störungsfrei, leichte Pannen inklusive; alle sind wohlbehalten zu Hause angekommen. Vielen Dank an alle Fahrer!!

Bericht: Julia Zange

Bilder: Peter Schauer

 

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