Home > Publications > Gemütliche Skitouren 2024 in Pfafflar / Lechtal

Am 4.01.2024 war es mal wieder soweit und über 20 erwartungsfrohe Skitourengeher plus Guides machten sich auf den Weg zu unseren traditionellen gemütlichen Skitouren, die seit vielen Jahren bis auf wenige Ausnahmen immer über 3-König stattfinden.

Diesmal ging es nach Pfafflar, einem, zumindest in den Wintermonaten, ziemlich abgeschiedenen Seitenarm des Lechtals. Etwas nervös waren wir schon bezüglich der Schneelage, zumal bei uns daheim, nach einem tollen Winterauftakt bereits im November, inzwischen wieder alles grün war. Der Wirt versicherte uns jedoch, dass genügend Schnee vorhanden sei, um Skitouren durchführen zu können.

So verabredeten wir unseren Treffpunkt um 10 Uhr, praktischerweise direkt im Quartier, dem Gasthof „Zur Gemütlichkeit“ in Bschlabs, in dem wir uns in den kommenden Tagen dank der herzlichen Wirtsleute sehr wohlfühlen sollten. Neben gepflegten gemütlichen Zimmern und einer hervorragenden Küche, den herzlichen Wirtsleuten und dem nicht aus der Ruhe zu bringenden Barkeeper, waren auch alle weiteren Räumlichkeiten für unsere Bedürfnisse bestens zugeschnitten. Es gab einen Skikeller, einen leistungsstarken Trockenraum, ein extra Gastzimmer, in dem musiziert werden konnte (das Séparée“), einen geräumigen Speisesaal und eine Bar. Kein Wunder also, dass das Gasthaus gerne vom DAV als Stützpunkt für seine Aus– und Fortbildungen genutzt wird. Für nicht Skitour-Geher gibt es sogar professionelle Schlitten zur Ausleihe. Einzig eine Sauna wurde vermisst.

Unsere erste geplante Tour auf die Bschlaber Kreuzspitze erwies sich als nicht durchführbar, weil die südseitigen Hänge, die von der Straße aus gut einsehbar waren, komplett aper waren. Also planten wir kurzerhand um, gingen vom Parkplatz aus ein Stück die Hahntennjochstraße entlang und bogen dann in das Fundaistal ab, in das es zunächst flach hinterging und später aufsteilte Richtung Galtseitejoch. An einem großen Stein auf ca. 2.300m machten wir für heute Schluss. Der Schnee auf der Abfahrt war gar nicht mal schlecht. Zum Schluss ging es auf der Schlittenbahn zurück zum Parkplatz, wo unser Fernsehkoch Uli Dankerl von ein paar Fans erkannt wurde. Nach einem üppigen Abendessen ließen wir den Abend an der Bar bei Bier und Wein ausklingen.

 

Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück nach Boden, einem alten Bauerndorf am Eingang zum Angerleboden. Es war bewölkt und nicht zu kalt. So hofften wir, den Durchblick zu behalten und nicht in den Nebel zu geraten. Zuerst ging es eine längere Strecke flach in das Tal (zum Schluss raus dann erforderte das dann nochmal ein bisserl Anschieben), dann gab es ein paar technische Stellen mit Gegenanstiegen und Abfahren mit Fellen, bevor es letztendlich zur Hanauer Hütter hoch ordentlich aufsteilte, da waren Spitzkehren gefragt- Spuranlage war top. Hier wurde ausgiebig Pause gemacht. Da die Verhältnisse passten, machten wir uns auf den Weg in die Dremelscharte, die wir nach weiteren 1,5 Stunden auf ca. 2.400m erreichten. Diejenigen, die noch nicht genug hatten, stiegen nach der ersten Abfahrt nochmal Richtung Kogelseescharte auf, der Rest fuhr bei teils tollem Pulverschnee ab nach Boden, wo wir uns später alle beim Wirt trafen. Später wurde wieder gut gegessen, bevor sich die Gruppen aufteilten zum Musizieren und Gesprächsrunden im Speisesaal und an der Bar. Gegen Abend fing es dann wie angekündigt an zu schneien.

 

Der Morgen des 3-Königtags wartete mit einer guten Portion Neuschnee auf uns, was wir grundsätzlich begrüßten, uns aber auch zur Vorsicht veranlasste, da wir mit wenig Sicht und ggf. Triebschnee zu rechnen hatten. Also gingen wir vom Parkplatz des ersten Tages aus weiter die Hahntennjochstraße bergauf durch den Ort Pfafflar ein gutes Stück weiter und bogen dann rechts ins Steinkar ab. Die „Spurer“ in der Gruppe leisteten ganze Arbeit. Das Kar jedenfalls wartete mit tollem Pulverschnee auf uns, der zum Glück ohne Wind gefallen war und somit ein unbeschwertes Vergnügen versprach. Es wurde in verschiedenen Gruppen mehrfach verschiedene Hänge aufgestiegen und auf den Abfahrten musste man aufpassen, wegen diffuser Sicht nicht in irgendwelche Senken einzutauchen. Kurz nach Pfafflar wartete dann noch eine originelle Abfahrt durch Wald, über Wiesen und einen Bach nach Boden auf uns, wo sich ein paar von uns wieder bei besagtem Wirt trafen. Zurück zur Unterkunft bleib Zeit zum Relaxen und/oder Vierschanzentournee schauen. Nach dem letzten Abendessen gab es wieder abwechslungsreiches Abendprogramm: Karten spielen, Z’ammsitzen im Gastraum und an der Bar, und später dann Après-Ski mit Dancefloor. Wir haben die Sperrstunde voll ausgenutzt.

 

Am letzten Morgen gab es noch mehr Schnee. Wir entschieden uns für eine Halbtagestour von Boden aus zum Sattele, das uns am zweiten Tag bereits angelacht hatte. Hier ging es zunächst über Waldwege in ein schönes Kar und dann weiter zum Sattele auf 2.100m. Ergiebige Neuschneemenge erforderten auf der Abfahrt ein gewisses Tempo, um nicht steckenzubleiben. Nach einer kurzen Einkehr in unserem Quartier, machten wir uns glücklich und entspannt wieder auf den Heimweg.

Fazit: es waren super 4 Skitour-Tage mit tollem Rundum-Programm, die das Motto „Gemütlich“ wieder in jeder Hinsicht erfüllten. Danke an alle Teilnehmer für die gute Stimmung!

Bericht: Erik Herold

Fotos: Teilnehmer