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Bericht BB-MTB Saisoneröffnung Rund um Mainz 27.4. bis 1.5.2012

Freitag 27.4. Anreisetag

Nach und nach trudelten die Bergbeisser und Bergbeisserinnen im Gasthof Engel in Schwabenheim im schönen Rheinhessen ein. Dort hatte ich ein paar Tische reserviert, damit wir uns nach der langen Anreise mit rheinhessischen Spezialitäten und gutem Wein stärken konnten.

Da sich viele von uns längere Zeit nicht gesehen hatten, kam gleich die entsprechende Stimmung. Auch die Ankündigung am nächsten Tag bereits um 7:00Uhr frühstücken zu wollen, konnte niemanden dazu bewegen, früher ins Bett zu gehen. Somit wurde die erste Nacht etwas kurz, aber das sollte sich so fortsetzen.

Bilder vom Freitag

Samstag 28.4. Trails im Nahetal (40km / 1.300HM)

Kurz nach dem Frühstück, dass wir alle miteinander in der Eulenmühle einnahmen, traf unser gutgelaunter „Local-Guide“ Nicolas ein, ein Tourenführer des Ingelheimer MTB-Clubs Beinhart. Er hatte sich bereit erklärt uns ein paar nette Trails im Nahetal in der Umgebung von Bad Kreuznach zu zeigen.

Startpunkt war an der Nahebrücke kurz nach dem Ortsausgang von Bad Kreuznach. Da nicht alle so trailfreudig waren und wir unterschiedlichen Tempowünschen Rechnung tragen wollten, bildeten wir zwei Gruppen. Franz Geierstanger erklärte sich netter Weise bereit, diese zweite, vermeintlich gemütliche Gruppe zu führen. Allerdings entpuppte sich der bereitgestellte Track als durchaus knackig, so dass von einer Kaffeefahrt keine Rede sein konnte. Alle kamen auf ihre Kosten.

Nicolas, der sich als exzellenter Gebietskenner entpuppte, führte uns über allerhand knackige, aber meistens gut befahrbare Trails durch ständig wechselnde Landschaften. Abschnitte durch lichte Frühlingswälder wechselten mit schön Ausblicken ins Nahetal. Teilweise fühlte man sich zwischen Kiefern und Ginster wie in Südfrankreich.

Da die meisten von uns das erste Mal nach der Winterpause wieder auf dem MTB saßen, waren wir ganz gut gefordert. Kleinere Stürze verliefen weitestgehend glimpflich. Die hohen Temperaturen forderten die Kondition. So kamen wir im Laufe des Tages auf sämtliche höheren Erhebungen in der Umgebung u.a. dem Lemberg und Bastei. Von dort hatten wir einen letzten Ausblick auf eine Landschaft, die durch ihre Kleinräumigkeit etwas an eine Modelleisenbahn erinnerte. Der folgende Trail ins Tal erfreute uns alle noch mal.

Abends trafen wir uns dann im Innenhof des Gasthauses Engel zum Abendessen und ließen den Abend mit Rheinhessenwein ausklingen.

Bilder vom Samstag

Sonntag 29.4. Trails im Hochtaunus (45km / 1.200HM)

Schon ging’s am nächsten Morgen wieder weiter. Mit PKWs und unseren zwei Transits fuhren wir zum Startpunkt der Hochtaunusrunde am Hessenpark. Wir behielten wiederum die Aufteilung in zwei Gruppen bei. Während Franz seine Gruppe über Forstwege zum Großen Feldberg führte, übernahm unsere Gruppe „Local-Guide“ Tobi vom MTB-Club Beinhart, der uns auf stets flowigen Trails wieder ganz gut forderte. Durch seine sympathische Art und seinen netten hessischen Dialekt, flogen ihm sofort die Herzen unserer Weiblichkeiten zu. Geduldig ertrug er die Neckereien bezüglich seines Dialekts.

So ging es eigentlich bis zum Nachmittag immer nur: Forstweg hoch – Trail wieder hinunter auf den Großen Feldberg, nach Hohemark und zur Saalburg. Eingekehrt wurde am Fuchstanz, der mich an Wochenendausflüge aus meiner Kindheit erinnerte.

Nach Tour machten sich alle vor Ort noch frisch, denn es ging nahtlos weiter nach Mainz, wo mein Papa mit einer zweistündigen Stadtführung aufwartete. Trotz der anstrengenden Tour in den Knochen, hingen die meisten gespannt an seinen Lippen, und er kam kaum hinterher, die interessierten Fragen zu beantworten.

Nach einem Spaziergang am Dom vorbei durch die Altstadt, ging es ins Thailokal, wo ich ein ausgiebiges Menü für alle vorbestellt hatte. Auch für die Skeptiker ließ ich in der Fülle der Speisen, etwas Brauchbares finden, so dass doch am Ende eigentlich alle satt und zufrieden waren.

Bilder vom Sonntag

Montag 30.04 Rheinsteig (84km / 1.700HM)

Heute stand der Rheinsteig auf dem Programm. Mit dem Zug fuhren wir von Ingelheim nach St. Goar. Schon die Zugfahrt ließ erahnen, dass es heute viel zu gucken geben würde. Nette Ortschaften, Burgen und Weinberge wechselten ab.

In St. Goar setzten wir mit der Fähre nach St. Goarshausen über und nahmen gleich den ersten Anstieg hoch auf die Loreley in Angriff. Dort versuchten sich einige Damen als Loreley auf dem Felsen.

Auf abwechslungsreichen Wegen ging es bergauf, bergab den Rheinsteig entlang. Forstwege wechselten mit rassigen Trails, dazwischen immer wieder tolle Ausblicke ins Rheintal. Der Wettergott war uns auch heute wieder gnädig gesinnt. Dadurch, dass Montag war, hielt sich auch die Anzahl der Wanderer in Grenzen. An Sonntagen wird dringend davon abgeraten, den Rheinsteig mit dem Bike zu befahren.

Nach der Bewältigung einer seilversicherten Passage, kehrten wir zum Mittagessen ein. Kaum waren wir fertig, traf auch die zweite Gruppe ein, die auf uns aufgefahren war. Die waren also auch ganz gut unterwegs. Meine Befürchtung, dass es nun Kritik wegen der teilweise etwas schwierigeren Wegbeschaffenheit geben würde, entpuppte sich als unbegründet. Alle waren super drauf, was wohl an Landschaft und Wetter liegen musste.

Die zweite Gruppe fuhr dann noch bis Kaub weiter. Kurz vor Erreichen des Tals kamen sie an einem Weinprobierstand vorbei, der gleich genutzt wurde. Mit Fähre und Zug ging‘s wieder zurück.

Die erste Gruppe fuhr den Rheinsteig noch weiter bis Assmannshausen und dann flach am Rhein entlang bis Oestrich-Winkel von wo aus wir mit der Fähre nach Ingelheim übersetzten. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, fuhren wir direkt zum verabredeten Lokal zum Abendessen. Im Ingelheimer Winzerkeller ließen wir den Abend feucht fröhlich ausklingen. Mit Stirnlampen ging es über Radwege zurück zum Quartier.

Bilder vom Montag

Dienstag 1.5. Rheinhessen und Heimreise (20km ( 300HM)

Bereits nach dem Frühstück verabschiedeten sich die Ersten und traten die Heimreise an. Der verbliebene Rest fuhr noch eine gemütliche Ausradelrunde vom Quartier weg zum Bismarckturm, von dem man nochmal einen schönen Ausblick ins Rheintal hatte. Durch Weinberge und Rapsfelder ging es über eine Schleife zurück ins Selztal. Auf dem Selztal-Radweg fuhren wir zurück zur Eulenmühle und traten die Heimreise an.

Alles in allem war es ein gelungener Saisonauftakt. Am Ende waren wohl alle zufrieden. Ein besonderer Dank gilt den Guides vom MTB-Club Beinhart, die mit ihrem kompetenten Führungsstil und ihrer Ortskenntnis, den Ausschlag zum Gelingen der ersten beiden Touren gegeben haben. Danach lief es dann eh wie von selbst.

Bilder vom Dienstag

Erik Herold, 7.5.2012