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Dolomitenrunde Brixen – Alleghe – Brixen vom 16.-22. Juli 2022

18 Bergbeißer (ab Tag 5: nur noch 17 Bergbeißer, eine Bergbeißerin kommt abhanden) radln und trailen durch die Dolomiten!

Tag 1: Plose – Schlüterhütte 26km / 1.260 hm

Am Samstag um 10 Uhr treffen wir uns an der Plosebahn in St. Andrä/Brixen und fahren nach einem frischen Cappuccino mit der Bahn auf 2.050 Hm – ein starker Radler verzichtet auf die Annehmlichkeit der Bahnfahrt und sammelt schon die ersten Höhenmeter. Von der Bergstation geht es ohne Umschweife direkt zum Bikepark sehr flowig hinab nach Palmschloß. Auf der Würzjochstraße hinüber nach St. Magdalena/Villnösstal zur Mittagspause. Nachmittags geht es hoch zur Gampenalm, wo wir dann nach einer Stärkung die letzten steilen 200hm zur Schlüterhütte in Angriff nehmen; die meisten von uns schieben und üben so schonmal für die Schiebpassagen der nächsten Tage. Die Schlüterhütte liegt eingebettet in Almwiesen auf 2306 m (Passwort!), zwischen Geislergruppe und Peitlerkofel, im Naturpark Puez-Geisler, am Übergang vom malerischen Villnösstal zu den ladinischen Dolomitentälern. Die Zimmereinteilung funktioniert problemlos, die Schnarcher gehen zusammen. Nach dem Abendessen steigt eine kleine Gruppe auf zum „Hüttengipfei“ auf und genießt einen romantischen Sonnenuntergang mit bester Aussicht, der einen guten Vorgeschmack auf spektakuläre Touren in den kommenden Tagen gibt. Der Hüttenabend klingt musikalisch und mit der ein oder andere Zirbe, wahlweise Genziana, aus.

 

Tag 2: Schlüterhütte – Fanes 44km / 1.480 hm

Am Sonntag starten wir nach dem Frühstück mit Endziel Lavarella-/Faneshütte. Es geht zunächst über das Bronsoijoch (2.421), und dann auf dem Trail Richtung Medalges-Alm. Ein „Hängenbleiber“ mit dem Pedal führt zu einem (zum Glück glimpflich ausgegangenen) Abrutschen bzw. Absturz über den steilen Hang. (P.S. In den nächsten Wochen freut sich eine Wanderer ggf. über ein GPS-Gerät, das unsere Gruppe leider nicht mehr gefunden hat- bei Fund auch gerne bei den Bergbeißern / Sektion Tittmoning melden!).  Wir bewegen uns überwiegend auf dem Dolomiten-Höhenweg und sehen, dass dieser sich internationaler Beliebtheit erfreut (viele englisch-sprechende Wandergruppen).

Es geht dann über schöne Trails  hinab nach Campil und weiter über Strasse und Bachweg nach St. Martin u. Piccolein, dann nach St. Vigil über den Piz de Plais Bikepark, mit Einkehr auf einer schönen Alm – die zusätzlichen 200hm ggü. der Talvariante nehmen wir für die gemütliche Mittagspause und die flowigen Trails gerne in Kauf.  

Nach dem Flow fahren wir zur Pederü-Hütte für eine letzte Stärkung; ab hier beginnt die heiße Auffahrt zur Lavarella- bzw. Faneshütte; mangels 18er-Reservierung teilt sich die Gruppe in 2x 9 Personen. Die Lavarella-Gruppe experimentiert erst mit einem Moorbad und genießt dann das Bier aus Europa’s höchtsgelegener Micro-Brauerei.

 

Tag 3: Fanes – Averau/Nuvolau 38km / 1.500 hm

Die beiden Gruppen treffen sich nach dem Frühstück vor der Faneshütte, von dort geht es steil hinauf zum Limojoch (2.174m). Abfahrt auf Schotter ins Fanestal bis Lagusiei ca.1.480m. Hier zwingt uns eine Umleitung (Auffahrt zur Forcola Posporcora war gesperrt) ins Tal von Cortina. Dort finden wir am Bach nette Trails und queren hinüber zur Falzaregostrasse. Die Auffahrt erfolgt (wie bei der 2012 Transalp, bei der einige Teilnehmer bereits dabei waren) über die Cinque Torri zur Averau-Hütte auf 2.413m. Dort herrscht großer Trubel – die Gruppe wandert für einen ausgedehnten Sundownder zum Rifugio Nuvolau auf 2.574 m. Das Bier schmeckt hier oben phantastisch, der Ausblick ist traumhaft.

 

Tag 4:  Averau – Alleghe 34km / 950 hm

Wir starten erst ein steiles Stück hinab – da werden alle wach.  Es geht dann über Schotter am Hang entlang und hin zur Strada de la Vena (Traumtrail S1), eine der bekannten Mountainbike-Routen in der Region von Alleghe, von der Averauhütte hinab in den dichten Dolomitenwald. Die Tour besticht durch die Landschaft und ist gut auch für technisch weniger versierte Mountainbiker zu schaffen.

Es geht bis Colle Santa Lucia 1.364 m. Dann auf Staulanzapass bis Pescol und auf Schotter bis zum Ristoro Fortazza (Mittagessen) und zum Gipfel Fertazza (2.101m), mit Blick  runter nach Alleghe und auf die Civetta. Über die Trails (vorwiegend S1) hinab nach Alleghe (1.000m) zum Hotel Alle Alpi.

Den Sundowner verbinden wir heute mit einem Ausflug zum Alleghe-Beach, zum Sonderpreis lässt der Chefe ein paar badehungrige Bergbeißer schwimmen. Der Beach-Meister wird abends noch beim Pizza-und Eisessen gesichtet.

 

Tag 5: Alleghe – Arabba 43km / 1.500 hm

Wir starten zunächst auf Wegen und der Passtraße nach Sottoguda. Durch ein Hochwasser ist der Weg durch die Sottogudaschlucht (Schlucht der Serrai di Sottoguda) gesperrt. Weiter über die Fedaiapasstraße bis zum Sessellift Padon II (1.688m); die EUR 11 für den Lift sind sehr gut investiert, unser ambitioniertester Bergbeißer Mucki nimmt auch hier die steilen 700hm  „by fair means“ gerne in Kauf.

Die Mittagspause verbringen wir auf dem Rifugio Padon 2.407m; dieses liegt am Ende des Padon-Kamms, und von der Terrasse genießt man einen tollen Blick auf den gegenüberliegenden „sterbenden“ Gletscher der Marmolada.

Es geht dann zum Passo Crepe Rosse vorwiegend am Hang entlang und weiter hinunter zur „berühmten“ Alm der Malga Laste, wo wir einkehren. Über Schotter und einen steilen Wiesentrail erreichen wir schließlich die Ortschaft Laste. Weiter über Strasse und Nebenwegen am Bach entlang nach Arabba 1.602m, ein Teil der Gruppe zum Aperitif in die Bar Peter, und dann Check-in im Hotel Alpenrose. Dort lassen wir es uns gut gehen, Wellness inklusive 🙂

2 Teilnehmerinnen dürfen in der Hochzeitssuite mit Himmelbett nächtigen.

 

Tag 6: Arabba – Raschötzhütte ca. 48km / 500 bzw. 900 hm 

Wir starten alle gemeinsam in Arabba mit der Seilbahn zur Gipfelstation Porta Vescovo. Von der Gipfelstation haben wir einen wunderbaren Blick rüber auf die Marmolada, einige aus der Gruppe nutzen die Zeit für ein Foto-Shooting. Die Bergstation befindet sich direkt an der alten Viale del Pane, wörtlich „der Brotweg“, ein mittelalterlicher Weg, der zum Transport von Mehl und Lebensmitteln in die nahe gelegenen Täler genutzt wurde; für Mountainbiker besser bekannt als Bindelweg.

Wir fahren auf dem Bindelweg zum Pordoijoch. Einige fahren runter nach Canazei und dann mit Seilbahn zum Sellajoch rauf, andere biegen schon vorher zur Pass-Strasse zum Sellajoch und erradeln sich die circa 400hm zur Mittagspause.

In 2 Gruppen geht es vom Sellajoch weiter, erst hinauf und dann über Bikepark runter nach Wolkenstein und weiter nach St Ulrich zur Standseilbahn rauf auf die Raschötzalm; da warten beide Gruppen aufeinander, teilweise verpflastert- aber alle wohl auf. Nach einem wohlverdienten Trumer Pils geht es die letzten ca. 1000 Meter und 100hm rüber zur Raschötzhütte. Dort gibt es ein leckeres Abendessen und ein musikalisches Abendprogramm vom Feinsten, im Duo Ziach und Trompete, mit Gastauftritt vom Wirt. 

 

Tag 7: Raschötzhütte – St. Andrä 28km / 710 hm

Von der Hütte führt der 35er Weg an der Kapelle vorbei zum Hüttengipfel mit einem kunstvoll geschnitzem Gipfelkreuz; dann bergab zunächst als Steineweg (S3), danach wird er kurz zum Forstweg. Über viele Trails S1, durchs Holz kämpfend…. die wir dann nach einem Stop mit 3 Platten schließlich umfahren. Der Weg führt zum Teil steil hinab nach Gufidan und über Albeins, dort eine letzte Einkehr beim Kirchenwirt,  dann die letzten 400hm hinauf nach St Andräa zurück zum Auto.

 

Fazit: Die Transdolomiti 2022 war eine rundum gelungene Tour in traumhafter Kulisse- die richtige Mischung aus Höhenmetern, flowigen sowie auch technisch-anspruchsvollen Trails (je nach Gusto), sportlichen und musikalischen Highlights, gemütlichen Hütten und Unterkünften, bestem Wetter und wie immer eine tolle Truppe! Danke, Wasti und Peter- wir freuen uns auf die nächste Transalp!

Bericht: Julia Zange &  Wasti Stoib

Fotos: Teilnehmer